Update: Zeitzeug*innen erinnern sich…

75 Jahre „Meinhardinum“ soll dieses Schuljahr gefeiert werden. Ein Jubiläum, wie es uns oft im Geschichteunterricht begegnet. Meist beobachten wir von außen, wie Jahrtage gefeiert werden und wie erinnert wird. Dieses Mal konnten wir selbst mitgestalten.

Es ergab sich die Idee, Menschen, die einen Teil der Schulgeschichte miterlebt und mitgetragen haben, zu ihren Erinnerungen zu befragen. Die Klasse 6G sollte also in einem Projekt Interviews mit Zeitzeug*innen machen.

Am Beginn haben sich die Schüler*innen mit den letzten 75 Jahren Schulgeschichte auseinandergesetzt. Von den Anfängen 1949, als die ersten Schüler an die Maturaschule kamen, um auf die Externistenprüfung vorbereitet zu werden. Über die Erweiterung zu einem vierjährigen Oberstufenrealgymnasium 1962 und der Namensgebung „Meinhardinum“ im Folgejahr. Zu den ersten Mädchen an der Schule zehn Jahre später. Und schließlich der heutigen Form mit Unterstufe, zwei Schulzweigen und der Übersiedlung in die „Alte Mühle“ in den 1980er Jahren.

All dies veranschaulichte uns Karl Palfrader bei einer Führung durch das Stiftsgelände noch besser. Durch seine lange Tätigkeit an der Schule konnte er uns viele interessante und lustige Anekdoten erzählen.

Mit seiner Hilfe konnten Menschen gefunden werden, die für die Schulgeschichte wichtig waren bzw. die bei besonderen Ereignissen und Wendepunkten der Schulgeschichte dabei waren:

  • Georg Jud: langjähriger Lehrer und erster weltlicher Direktor
  • Thomas Egger: langjähriger Internatsleiter und Lehrer
  • Manfred Walder: Hausmeister
  • Christine Thaler, verh. Speer: erste (noch lebende) Frau als Lehrerin
  • Heide Tschavoll: „Turnlehrerin“ für die ersten Schülerinnen, später Sekretärin
  • Angelika Jäger, verh. Kilga: erste (noch lebende) Mädchen an der Schule
  • Ingeborg Neurauter, verh. Kapeller: erste (noch lebende) Mädchen an der Schule

Nach einer Einführung in biografisches Arbeiten und Interviewführung, arbeiteten die Schüler*innen in Kleingruppen Fragen für die gewählte Zeitzeugin/den gewählten Zeitzeugen aus. Alle wollten die Erzählungen in Video-/Podcasts sicht- bzw. hörbar machen.

Gut vorbereitet wurden am 29. April in einem gemütlichen Rahmen die Interviews geführt und aufgezeichnet. Die anfängliche Aufregung wich schnell und alle blicken mit schönen Erinnerungen auf diesen Nachmittag zurück.

Im Deutschunterricht wurden „Best Practice“-Beispiele für Podcasts angehört und analysiert. Zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wurden die Interviews eifrig bearbeitet um daraus eigene Video-/Podcasts für die Homepage zu machen. Auf die Ergebnisse sind wir gespannt…

Das Projekt war jedenfalls eine tolle Möglichkeit erlebte Geschichte zu hören und Erinnerung zu gestalten. Es leistet hoffentlich auch einen wertvollen Beitrag die Schulgeschichte zu dokumentieren und für kommende Schüler*innen lebendig zu erhalten.

Herzlichen Dank an Karl Palfrader für die spannende Führung, die vielen Informationen und Kontakte!

Sabine Mirrione

Georg Jud
Heide Tschavoll
Manfred Walder
Angelika Jäger, verh. Kilga:
Thomas Egger

Ingeborg Neurauter, verh. Kapeller

Christine Thaler, verh. Speer